Endlich, die Sonne scheint und wir genießen das warme Wetter, sitzen im Café oder im Grünen. Ganz klar mit einer Sonnenbrille auf der Nase. Doch schützt diese wirklich vor gefährlichen Sonnenstrahlen? Und worauf sollte beim Kauf einer Sonnenbrille geachtet werden? Die wichtigsten Punkte im Überblick.
Sommerzeit – Sonnenbrillenzeit
Augen schützen und lässig aussehen, das spielt gerade in der Sommerzeit für viele eine wichtige Rolle. Aber es kommt nicht nur auf die Sonnenbrille als modisches Accessoire an. Sondern viel mehr auf den richtigen Schutz vor schädlichen UV-Wellen. Dabei wird das Spektrum der ultravioletten Strahlen in die drei Kategorien UV-A, UV-B und UV-C eingeteilt. UV-C-Strahlen werden von der Erdoberfläche absorbiert und sind deshalb nahezu unbedenklich. Anders sieht es da jedoch bei UV-A und UV-B-Strahlen aus. Sie dringen bis zur Erdoberfläche durch und belasten das menschliche Auge. Und das selbst im Schatten.
Befinden Sie sich am Meer oder im Gebirge, verstärkt sich die Wirkung der UV-A- und -B-Strahlung nochmals. Denn die helle Oberfläche von Sand, Wasser und Schnee verstärken die Wirkung um bis zu 70 Prozent.
Folgen von zu starker Strahlung
Wirken die schädlichen UV-Strahlung ungehindert auf unsere Augen ein, kann es zu Schädigungen an der Horn- und Bindehaut kommen. Die Sehorgane entzünden sich, was sich in der Regel sechs bis acht Stunden nach der Sonneneinwirkung durch ein
Kratzen oder Jucken im Auge bemerkbar macht. Zwar klingen die Beschwerden nach ein paar Tagen wieder ab, jedoch können sie chronische Schäden hervorrufen. Denn je mehr ultraviolettes Licht die Augenlinse aufnimmt, desto schneller kann sie trübe werden. Das kann zur Folge haben, vorzeitig am Grauen Star zu erkranken.
Darauf beim Kauf achten
Klar, eine Sonnenbrille sollte nicht nur cool aussehen und die Persönlichkeit unterstreichen, sondern auch den Augen den nötigen Schutz vor Sonnenlicht bieten. Dazu müssen Sie wissen, dass Sonnenbrille in die Filterkategorien 0 – 4 eingeteilt werden. Auf den Labels, die Sie oft auf den Brillengestellen vorfinden, werden Filterkategorien gerne mit KAT oder CAT abgekürzt.
- Filterkategorie 0: Sonnenbrillen dieser Kategorie absorbieren etwa 20 Prozent des Lichts und eignen sich für bewölkte Tage und in der Dämmerung
- Filterkategorie 1: Diese Sonnenbrille bieten etwas mehr Schutz, absorbieren zu 57 Prozent und sind für bedeckte Tage vorgesehen, bei denen nur wenig Sonnenschein die Wolkendecke durchbricht.
- Filterkategorie 2: 82 Prozent des Lichts werden absorbiert. Sonnenbrillen dieser Kategorie sind für unsere Breitengrade gut geeignet.
- Filterkategorie 3: Diese Kategorie ist der Allrounder untern den Filterklassen. Sie absorbieren das Licht bis zu 92 Prozent. Für den Urlaub am Meer oder Aufenthalte in den Bergen passen diese Sonnenbrillen hervorragend.
- Filterkategorie 4: Sonnenbrille dieser Kategorie eignen sich nicht für den Straßenverkehr, da sie bis zu 97 Prozent des Lichts absorbieren. Also dementsprechend dunkel sind. Verwendet werden sie vor allem auf Gletschern und im Hochgebirge.
Sie sind also gut beraten, wenn Sie sich für eine Sonnenbrille der Filterkategorie entscheiden. Eine Sonnenbrille ohne UV-Schutz setzt Ihre Augen hoher Belastungen und Gefahren aus. Denn durch die dunklen Gläser erweitern sich die Pupillen und die schädliche Strahlung kann ungehindert bis in die Pupille vordringen. Achten sie deshalb darauf, dass die Sonnenbrille mit UV 400 gekennzeichnet ist. Nur dann werden UV-Strahlen entsprechend gefiltert – mit einer Wellenlänge von bis zu 400 Nanometern. UV-A- und UV-B-Strahlen sind eingeschlossen.
Verfügt Ihre Brille nicht über diese Kennzeichnung, sondern nur über „100% UV-Schutz“ oder „100% UV protection“ können Sie beruhigt sein. Ihre Brille bietet ausreichend Schutz für Ihre Augen. Sollten Sie dennoch unsicher sein, lassen Sie Ihre Sonnenbrille von einem Optiker überprüfen. Mit speziellen Messegeräten können sie messen, ob ausreichender Schutz vorhanden ist. Service bei Optik Westermeier
Tipp: Wählen Sie entspiegelte Gläser, die Reflexionen reduzieren. Sie können durch seitlich oder von oben einfallendes Licht entstehen. Dadurch kommt es zu Spiegelungen auf der Innenseite der Brillengläser.
Auch das Brillengestell bietet Schutz
Natürlich gehören die Gläser einer Sonnenbrille zum wichtigsten Bestandteil des Sonnenschutzes. Unterschätzen Sie aber nicht die Rolle des Brillengestells. Es sollte ausreichend groß sein und idealerweise bis zu den Augenbrauen reichen. Achten Sie auch darauf, dass die Seiten ausreichend abgedeckt sind, damit seitlich einfallende Strahlung aufgefangen werden kann.
Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, welche Brillenform zu Ihrem Gesicht passt, lesen Sie unseren Brillen-Guide.
Kind und Sonnenbrille
Auch wenn es auf den einen oder anderen als übertrieben Elternfürsorge wirken mag. Auch Kinderaugen müssen vor schädlichen UV-Strahlen geschützt werden. Da ihre Augen noch nicht über so viele Pigmente verfügen, sind ihre Augen besonders empfindlich. Achten Sie wie beim Sonnenschutz für Erwachsene auf ausreichende Kennzeichnungen der Brillen.
CE- und ISO- Kennzeichnungen?
Das CE-Kennzeichen, das Sie meistens in Verbindung mit der ISO 12312-1 und der Richtlinie 89/686 EEC auf der Innenseite der Brillenbügel finden, besagt, dass es den gängigen EU-Standards entspricht. Jede Sonnenbrille, die in Europa verkauft wird, muss das CE-Label tragen. Aber: Es kann sehr leicht gefälscht werden, die für den Käufer nur schwer zu erkennen ist.
Sollten Sie Zweifel an der Qualität Ihrer Sonnenbrille haben, lassen Sie Ihre Brille vom Fachmann – Ihrem Optiker – überprüfen.
Fazit: Um Ihre Augen wirkungsvoll vor gefährlichen UV-A- und UV-B-Strahlen zu schützen, achten Sie auf die Labels – CE oder ISO sowie UV 400 – auf der Sonnenbrille. Bedenken Sie auch, dass Ihre neue Sonnenbrille nicht nur gut aussehen soll, sondern auch Ihre Augen wirksam vor Sonneneinstrahlung schützt. Dazu sollte das Gestell groß genug sein, und möglichst bis zu den Augenbrauen reichen und ausreichenden Schutz vor seitlichem Sonneneinfall bieten. Achten Sie außerdem auf entspiegelte Gläser, um Reflexionen zu vermeiden.
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